Über die Zirbe und den Tannenhäher

  • Der Tannenhäher

    Ihm verdanken wir den Nachwuchs bei den Zirben

Das sollten wir wissen

Zirbe und Zirmhätza

Zu 100 % abhängig

Ein Vogel, dem wir den Nachwuchs verdanken

Im Winter, ganz oben an der Waldgrenze, da taucht er bis über einem Meter tief in den Schnee, um sich die Zirbelnüsse zu holen, die er im Herbst dort als Wintervorrat versteckt hat. Die eine oder andere Nuss vergisst er. Gott sei Dank! Würde er sich an alle Nüsse erinnern, die er versteckt hat, würden keine neuen Zirbelkiefern wachsen.

Wandert man durch einen Hochwald, wo die Zirbelkiefer wächst, hört man ihn meist schon von Weitem mit seinem „rää, rää, rää“. Er macht ordentlich Krawall, sobald man sein Territorium betritt! Dann, wenn man Glück hat, sieht man ihn, mit der Kehle voller Zirmnüsschen, die er irgendwo im Boden versteckt. Der Tannenhäher, oder wie bei uns im Dialekt „Zirmhätza“ genannt, ist dieser fliegende Förster, der für die Verbreitung der Zirbe sorgt. Kein Tannenhäher – keine Zirbe, die Vermehrung der Zirbelkiefer ist von diesem Vogel abhängig.

Über 1600 m

Da fühlt sich der Zirbelkiefer wohl

Wohl fühlt sich die Zirbelkiefer erst in einer Höhe zwischen 1600 und 2300 m. Bis zu 25 m wird sie hoch, kann über 1000 Jahre alt werden, die Nadeln sind ca. 5 bis 8 cm lang und wachsen immer in Büscheln zu je 5 Nadeln. Die Borke ist graubraun und ihre Zapfen – das Objekt der Begierde des Tannenhähers – sind erst grün-violett, später dann purpur-braun. Das Zirmholz ist ein sehr rares Holz, denn nur 5 % des Südtiroler Waldes ist Zirbelkiefer. Im Tauferer Ahrntal haben wir einen der schönsten Bestände Südtirols, mit sehr vielen reifen Bäumen. Die Lagerung und Verarbeitung des Holzes bedarf guter Erfahrung.

Von der letzten Eiszeit soll die Zirbe übriggeblieben sein und man kann nicht sicher sagen, dass sie von der Sibirischen Zirbe (pinus siberica) abstammen würde. Auf jeden Fall hat sie sich bestens in den Alpen angepasst und verwöhnt uns mit ihren tollen Eigenschaften, die wissenschaftlich bewiesen wurden (Link: Zirmstudie). Der Name Zirbel leitet sich möglicherweise vom mittelhochdeutschen „zirben“ ab, das mit „wirbeln“, oder „sich im Kreise“ drehen übersetzt wird.

Naturheiligtum

Schöllberg-Göge

Sie ist ein sehr mystischer Baum, sie wird als Königin der Berge gerühmt und ist eine heidnische Gestalt. In unserem Tal befindet sich das „Naturheiligtum Schöllberg-Göge“. Es ist ein Hochmoor, wo Zirbenholzobjekte, wie Schaufeln, Paletten und Kellen gefunden wurden. Sie dienten wohl rituellen Brandopfervorgängen. Laut den archäologischen Untersuchungen sind sie ca. 2500 bis 3000 Jahre alt und wurden über 300 Jahren immer an den selben Stellen deponiert.